Woher kommen wir? Gibt es Gott? Was ist Liebe? Was ist Wahrheit? Grundlegenden Lebensfragen wie diesen stellt sich das 2007 im Goldmann Verlag veröffentlichte Buch „Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“ von Richard David Precht. Er nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige philosophische Reise durch die Fülle unseres Wissens über das Menschsein. Das Buch ist keine Geschichte der Philosophie, sondern erschließt das komplexe Thema in drei großen Kapiteln: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? In diese Fragen hat Immanuel Kant einst die großen Fragen der Menschheit unterteilt. Dabei wagt Precht einen Blick über den Tellerrand und verknüpft Philosophie interdisziplinär mit neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung, Psychologie und Verhaltensforschung. Außerdem spricht er zahlreiche aktuelle Themen wie Sterbehilfe, Gentechnik oder Tierethik an.
Buchtipps
Als Reaktion und Persiflage auf die Flut der wie Pilze aus dem Boden schießenden Ratgeberliteratur verfasste Paul Watzlawick 1983 den Bestseller „Anleitung zum Unglücklichsein“. Der Name ist Programm: Mit pointierten Anekdoten und Aphorismen hält er dem Leser unverhohlen einen Spiegel vor und entlarvt negative Denkmuster, selbsterfüllende Prophezeiungen, mit denen wir uns immer wieder selbst im Wege stehen und uns künstlich das Leben schwer machen. Der Clou: Wer die Ratschläge nicht befolgt, hat Aussicht auf ein glückliches Leben. Der Philosoph und erfahrene Psychotherapeut will bewusst irritieren und so die Selbstheilungskräfte der Leser ansprechen. Der amüsante Klassiker ist bis heute ein Bestseller und verspricht humorvolles Lesevergnügen mit Intelligenz, Charme, Ironie und tiefgründiger Lebensweisheit.
Mit seinem Buch „Die philosophische Hintertreppe“ hat Wilhelm Weischedel 1966 eine literarische Pioniertat vollbracht: Als einer der ersten Experten hat er den Elfenbeinturm der Wissenschaft verlassen und ein populärwissenschaftliches Sachbuch geschrieben, das der breiten Öffentlichkeit einen leicht verständlichen Zugang in die komplexe Welt der Philosophie ermöglicht. Auf rund 300 Seiten destilliert und verdichtet der den Stoff von zweieinhalbtausend Jahren Philosophiegeschichte. Treffend und konzentriert beschreibt er Leben und Denken von 34 bedeutenden Denkern unserer Kultur, angefangen vom Griechen Thales von Milet aus dem 6. Jahrhundert vor Christus bis hin zu Ludwig Wittgenstein im 20. Jahrhundert – und das „ohne wissenschaftliche Arroganz und lehrmeisterhafte Attitüde“, wie der Rheinische Merkur schreibt. Inzwischen ist der „Einstieg in die Philosphie Klassiker“ in der 43. Auflage erhältlich.