Wer Nicoletta Unico (Pseudonym) kennenlernt, trifft auf eine sehr offene, selbstbewusste und lebenslustige Frau. Niemand ahnt auf den ersten Blick, was die Mutter von zwei Teenager-Kindern – die leidenschaftlich gern Sport treibt und hin und wieder als Fitnessmodel vor der Kamera steht – für Leid erfahren hat. Von klein auf war ihr Leben von einer Spirale der Gewalt im engsten Familienkreis geprägt, die schließlich in einer intensiven Nahtoderfahrung gipfelte. Im Interview erklärt Nicoletta Unico, wie sie es geschafft hat, nie die Hoffnung zu verlieren und ihre Traumata zu überwinden, wie die Nahtoderfahrung ihre Sicht aufs Leben veränderte und welche Botschaft sie anderen Menschen unbedingt mitgeben möchte.
Leben nach dem Tod
Raymond A. Moody gilt als Pionier der Nahtodesforschung und hat das Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein 1975 erstmals veröffentlichtes Buch „Leben nach dem Tod: Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung“ ist unbestritten der Klassiker auf diesem Gebiet. Der US-amerikanische Psychiater und Philosoph war einer der ersten, der die Erlebnisse von Patienten, die klinisch tot waren und dann wiederbelebt wurden, systematisch und wissenschaftlich untersuchte. Dabei zeigte sich eine hohe Übereinstimmung der Berichte.
Der Ausdruck memento mori, „Gedenke zu sterben“, aus dem mittelalterlichen Mönchslatein bringt es auf den Punkt: Wir müssen uns der Kürze und der Endlichkeit dieses Lebens, unserer Sterblichkeit und dem Tod als Bestandteil des Lebens bewusst werden. Der Tod ist sicher, nur die Stunde des Todes bleibt ungewiss. Doch dieses Bewusstwerden der Vergänglichkeit soll uns keine Angst machen. Sondern uns vielmehr dazu motivieren, unser eigenes Leben aktiv zu gestalten und unsere begrenzte Zeit sinnvoll zu nutzen.
Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Diese brennende Frage beschäftigt die Menschen seit Jahrtausenden. Warum sind wir hier? Welche Rolle spielen Gott, Zufall, Schicksal oder Bestimmung? Welchen Sinn hat die Existenz an sich? Wie gebe ich meinem eigenen Leben Sinn? Letztendlich muss jeder Mensch die Antwort selbst für sich herausfinden. Aber wie? Ein Blick auf die wichtigsten Lebensweisheiten und Zitate aus Philosophie, Religion und Psychologie geben uns Orientierung dabei, wie wir das Beste aus unserem Leben machen können. Das Ziel: Sinn suchen und Glück finden!
Dass man sich den fundamentalen Fragen wie „Was kommt nach dem Tod? Und vor allem: Wo kommt man dann hin?“ auch erfrischend humorvoll nähern kann, zeigt Achim Szymanski in seinem Buch „Jenseitsreisen: Wir bringen Sie über den Jordan“. Sein „Reiseführer für das Leben danach“ beantwortet auf witzige und satirische Weise „endlich all Ihre Fragen zu den Jenseitsvorstellungen von über 50 Religionen“. Ein etwas anderer Reiseführer, der gleichsam nebenbei eine ganze Menge Wissen vermittelt. Das Buch ist 2008 im Verlag Knaur TB erschienen und nach wie vor äußerst lesenswert.
Auch während des klinischen Todes kann das Bewusstsein erhalten bleiben. Dies zeigt die bisher größte Untersuchung zu Nahtod-Erlebnissen, die von der Universität Southampton in Großbritannien durchgeführt und im Oktober 2014 veröffentlicht wurde. Im Rahmen der „Aware“-Studie wurden Patienten auf Intensivstationen untersucht, die nach einem Herzstillstand oder Gehirnversagen wiederbelebt wurden.
Wie stark ist bei den Deutschen noch der Glaube an ein Leben nach dem Tod verankert? Vor allem die Jüngeren denken, dass es nach dem irdischen Ableben noch in irgendeiner Form weitergeht. Mit zunehmendem Alter löst sich diese Überzeugung jedoch langsam auf. Das ist die Kernaussage einer repräsentativen Umfrage des EMNID-Instituts im Auftrag des evangelischen Monatsmagazins Chrismon, die im März 2016 veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden 1007 Männer und Frauen in Deutschland befragt. Demnach erwarten 49 Prozent der Menschen über 60 Jahre, dass nach dem Tod „nichts mehr kommt“. Diese negative Einschätzung teilen nur 33 Prozent der Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren.