Wie stark ist bei den Deutschen noch der Glaube an ein Leben nach dem Tod verankert? Vor allem die Jüngeren denken, dass es nach dem irdischen Ableben noch in irgendeiner Form weitergeht. Mit zunehmendem Alter löst sich diese Überzeugung jedoch langsam auf. Das ist die Kernaussage einer repräsentativen Umfrage des EMNID-Instituts im Auftrag des evangelischen Monatsmagazins Chrismon, die im März 2016 veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden 1007 Männer und Frauen in Deutschland befragt. Demnach erwarten 49 Prozent der Menschen über 60 Jahre, dass nach dem Tod „nichts mehr kommt“. Diese negative Einschätzung teilen nur 33 Prozent der Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren.
Wiedersehen mit Freunden und Verwandten
Dass die Seele als Teil von etwas Größerem weiterlebt, glauben 18 Prozent der Jüngeren und 15 Prozent der Älteren. In Haushalten mit drei Personen besteht zudem eine größere Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod (61 Prozent) als unter Alleinlebenden (41 Prozent). Besonders Menschen mit hohem Einkommen glauben daran (25 Prozent). Auch auf die Frage, ob man seine Lieben im Jenseits wiedertreffen wird, geht die Hoffnung im Alter immer mehr zurück: Nur zwölf Prozent der über 60-Jährigen erwarten ein Wiedersehen mit Freunden und Verwandten im Jenseits, unter den Jüngeren (14 bis 29 Jahre) sind es 26 Prozent.
Nach dem Tod: Gibt es Himmel und Hölle?
Spannend ist die Frage, ob sich das Jenseits in Himmel und Hölle aufteilt. Während sich dies 13 Prozent der Jüngeren vorstellen können, sind es bei den Älteren nur vier Prozent. Vor allem bei den Einkommensklassen gibt es jedoch auffallende Unterschiede. Immerhin 19 Prozent der Geringverdiener mit einem Einkommen unter 1000 Euro pro Monat sind überzeugt, dass manche Menschen nach dem Tod in den Himmel und andere in die Hölle kommen werden. Dagegen teilt diese Meinung lediglich ein Prozent der Durchschnittsverdiener (Einkommen von 2.500 bis 3.000 Euro/Monat). Allerdings steigt der Glaube an Gut und Böse ab einem Einkommen von 3.500 Euro plus wieder an (acht Prozent). Äußerst gering ist die Annahme, als Tier wiedergeboren zu werden. Damit rechnen nur sechs Prozent aller Befragten.
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