Julia Engelmann: „Eines Tages, Baby“

by Hofelich

„Eines Tages, Baby, da werden wir alt sein, ohh, Baby werden wir alt sein, und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können…“ lauten die ersten Zeilen des mitreißenden Gedichts „Eines Tages, Baby“ von Julia Engelmann, der bekanntesten Poetry-Slammerin Deutschlands. Mit ihrem leidenschaftlichen Aufruf für mehr Mut und Lebensfreude trifft sie den Nerv der Zeit. Im Kern stehen Selbstzweifel, Orientierungslosigkeit und die Sinnsuche ihrer Generation Y. Sie ruft dazu auf, jetzt mutig zu sein, das Glück zu suchen und das Leben zu leben, bevor es zu spät ist: „Los! Schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen“. Lassen Sie sich inspirieren von den zentralen Aussagen und den besten Zitaten dieses poetischen Weckrufs für den Sinn des Lebens.

Poetischer Weckruf für den Sinn des Lebens

Der emotional berührende Auftritt der damaligen Psychologie-Studentin 2013 beim Hörsaal-Slam im Audimax der Universität Bielefeld machte Julia Engelmann über Nacht bekannt. Das YouTube-Video zu „Eines Tages, Baby“ entwickelte sich bald zum viralen Hit und wurde bis heute über zehn Millionen mal gesehen, das gleichnamige Buch stürmte die Bestseller-Listen.

Ihr Text bezieht sich auf das Lied „One Day / Reckoning Song“ des israelischen Folk-Rock-Musikers Asaf Avidan. Ihr rhythmischer Poetry Slam Text ist ein flammendes Plädoyer gegen Antriebslosigkeit und die Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.

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Eines Tages Baby von Julia Engelmann

 

Plädoyer gegen die Selbstzweifel und Orientierungslosigkeit der Generation Y

Julia Engelmann beschreibt in kritischer Selbstreflexion das Problem vieler junger Menschen der Generation Y. Meist wohlbehütet bei Helikopter-Eltern aufgewachsen sehnen sich die  Millennials und ersten Digital Natives nach Freiräumen und Selbstverwirklichung. Gleichzeitig leiden Teenager und frühe Twens zunehmend unter Depressionen und Orientierungslosigkeit.

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Viele stehen unschlüssig vor einer schier unendlichen Auswahl an Möglichkeiten und können sich nicht entscheiden, welchen Weg sie im Leben einschlagen möchten. In ihrem Gedicht bringt Julia Engelmann dieses Gefühl schonungslos auf den Punkt, rüttelt wach und ruft zum radikalen Umdenken auf. Mit einem optimistischen Blick auf die eigene Zukunft und dem Appell, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen – nicht irgendwann, sondern jetzt!

 

Zitate Julia Engelmann, „Eines Tages, Baby“

 

…Ich nehme mir zu viel vor und ich mach‘ davon zu wenig,
Ich halt‘ mich zu oft zurück,
Ich würd‘ gern so vieles tun, meine Liste is so lang, aber ich werd‘ eh nie alles schaffen, also fang‘ ich gar nicht an…

Unser Leben, ist ein Wartezimmer, niemand ruft uns auf,
unser Dopamin das spar’n wir immer falls wir’s nochmal brauchen,

und wir sind jung und haben viel Zeit,
warum soll’n wir was riskier’n?
Wir woll’n doch keine Fehler machen, woll’n doch nichts verlieren

und es bleibt so viel zu tun.
Unsere Listen bleiben lang,
und so geht Tag für Tag ganz still ins unbekannte Land…

Und eines Tages, Baby,
da werden wir alt sein,

Ohh, Baby werden wir alt sein,
Und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Und die Geschichten, die wir dann statt dessen erzählen, werden traurige Konjunktive sein wie: Einmal bin ich fast einen Marathon gelaufen…

wenn wir dann alt sind und unsere Tage knapp – und das wird sowieso passieren – dann erst werden wir kapieren,
wir hatten nie was zu verlieren,

denn das Leben, das wir führen wollen, das könn‘ wir selber wählen, also
lass uns doch Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen,..

Und lass mal an uns selber glauben…

Und wer immer wir auch waren,
lass mal werden wer wir sein wolln.
Wir haben schon viel zu lang‘ gewartet, lass mal Dopamin vergolden…

Lass uns möglichst viele Fehler machen
und möglichst viel aus ihnen lernen,

lass uns jetzt schon Gutes säen, damit wir später Gutes ernten.
Lass uns alles tun weil wir können und nicht müssen,
Weil jetzt sind wir jung und lebendig und das soll ruhig jeder wissen

und unsre Zeit die geht vorbei.
Das wird sowieso passieren,
und bis dahin sind wir frei,
und es gibt nichts zu verlieren…

Also: Los!
Schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen!
Und eines Tages, Baby,
da werden wir alt sein,
Ohh, Baby werden wir alt sein,
Und an all die Geschichten denken, die für immer unsre sind.“

 

Julia Engelmann: Poetry-Slammerin, Dichterin und Sängerin

 

Julia Engelmann wurde 1992 in Bremen geboren und ist Schauspielerin, Poetry-Slammerin, Dichterin und Sängerin. Nach dem Abitur arbeitete sie zwei Jahre lang als Schauspielerin in der RTL-Soap „Alles war zählt“, bevor sie ihr Psychologie-Studium begann. Nach dem großen Erfolg ihres Auftritts 2013 beim Hörsaal-Slam in Bielefeld veränderte sich ihr Leben und sie gab ihr Studium auf.

Seit 2014 veröffentlichte die Vollzeit-Poetin vier inspirierende Bücher, die sich rasch zu Bestsellern entwickelten: „Eines Tages, Baby: Poetry-Slam-Texte“, „Wir können alles sein, Baby“, „Jetzt Baby“ und „Keine Ahnung, ob das Liebe ist“. Parallel dazu war sie mit Live Programmen auf Tour und Gast zahlreicher Talkshows. 2017 hat Julia Engelmann ihre erste Musik-CD unter dem Titel „Poesiealbum“ mit der Single „Grüner wird’s nicht“ herausgebracht.

Weitere Informationen unter: www.juliaengelmann.de
Fotos:  Marta Urbanelis / Cover: Goldmann Verlag 

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