Die zentrale Frage in Albert Camus Werk „Der Mythos des Sisyphos“ lautet: Wie kann der Mensch in einer absurden Welt Sinn finden? Für den Nobelpreisträger und Existenzialisten befindet sich der Mensch ohne Gott und ohne die Aussicht, nach dem Tod weiter zu existieren, zunächst in einer absurden Situation. Das Absurde besteht für Camus in dem Spannungsverhältnis zwischen der Sinnlosigkeit der Welt und der Sehnsucht des Menschen nach Selbstverwirklichung. Statt resigniert aufzugeben fordert Camus dazu auf, das Absurde anzunehmen und dagegen zu revoltieren. So kann der Mensch schließlich zur Freiheit finden.
Der Weg ist das Ziel
„Der Weg ist das Ziel“, sagte Konfuzius. Doch was bedeutet das? Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, birgt beim näheren Hinsehen eine tiefe Weisheit. Die treffende Antwort darauf lieferte der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau: „Was Du durch das Erreichen Deiner Ziele erhältst, ist nicht so wichtig, wie das, was Du durch das Erreichen Deiner Ziele wirst.“ Das gilt für unsere wahren Herzenswünsche und wichtige Projekte genauso wie für alle zwischenmenschlichen Beziehungen. Und letztendlich auch für das Leben selbst: „Life is a journey, not a destination“ – das Leben ist eine Reise, nicht ein Ziel! Denn das finale Ziel, auf das jeder Mensch letztendlich unaufhaltsam zusteuert, ist der Tod. Weit wichtiger als anzukommen ist also das, was wir auf unserer Reise lernen und erleben. Wichtige Erfahrung zu sammeln, an denen wir wachsen und innerlich reicher werden. Und den Prozess mehr als das Ergebnis zu schätzen.