Morgenrituale sind nicht nur wirksame Helfer für den motivierten Start in den Tag. Langfristig sollen sie auch zu einem generell erfüllteren und besseren Leben führen. Die aus den USA stammenden Morgenroutine-Konzepte haben längst auch in Deutschland Einzug gehalten. Ein Pionier dieser Bewegung ist der Coach und Bestseller-Autor Hal Elrod, der mit seinem „Miracle Morning – Die Stunde, die alles verändert“ für Aufmerksamkeit sorgte. Doch was steckt wirklich hinter dem Konzept des „Miracle Morning“? Was bringt ein regelmäßiges Achtsamkeits- und Motivations-Programm beim Start in den Tag?
Morgenroutine als Life-Booster: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“
„The early bird catches the worm“ (deutsch: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“). Dieses Motto gilt im amerikanischen Top-Management bereits seit längerem als Erfolgsformel. Jetzt scheint sich die Manager-Mode aus den USA zunehmend auch in Deutschland zu etablieren. Viele Top Manager und Prominente stehen bereits zwischen vier und fünf Uhr morgens auf, während sich der Durchschnittsbürger noch im Tiefschlaf befindet.
Wie nutzen sie diesen Zeitvorsprung? Was zeichnet ihre Morgenrituale aus? Bereits einige Stunden vor Beginn des eigentlichen Arbeitstages nehmen sie sich wertvolle Zeit für sich. Sie schaffen sich frühmorgens zeitliche Freiräume, für die sonst im eng durchgetakteten Terminkalender tagsüber kaum Zeit bleibt. Die Early Birds treiben Sport, bringen Körper und Kreislauf in Schwung. Sie meditieren, lesen in Ruhe Zeitung um gut informiert zu sein. Und verbringen Zeit mit der Familie bei einem ausgiebigen Frühstück.
Wer dagegen so lange wie möglich schläft, um dann plötzlich stressig in den Tag zu starten, aus Zeitmangel ohne Frühstück das Haus verlässt und kurz vor neun abgehetzt im Büro auftaucht, scheint in dieser Hinsicht wenig für seine Lebensqualität zu tun.
Morgenrituale erfolgreicher Unternehmer
Apple-Chef Tim Cook etwa startet seinen Tag um 3:45 Uhr. Er checkt seine E-Mails, um den zeitlichen Vorsprung der Mitarbeiter an der US-Ostküste aufzuholen, dann geht er ins Fitnessstudio. Um halb sechs beginnt Twitter-Mitgründer Jack Dorsey seinen Tag mit Joggen und Meditieren. Für Virgin-Gründer Richard Branson ist selbst im Urlaub auf seiner Privatinsel um 5:45 Uhr die Nacht zu Ende, er treibt Sport und frühstückt in Ruhe.
Auch in Deutschlands Chefetagen wird früh aufgestanden. Babynahrungs-Hersteller Claus Hipp beginnt seinen Tag um 4:30 Uhr und nutzt die Zeit für ein besonderes Ritual: Jeden Morgen besucht er eine nahegelegene Kapelle zu innerer Einkehr. Trigema-Chef Wolfgang Grupp dagegen schwimmt vor dem gemeinsamen Frühstück mit der Familie 400 Meter im eigenen Pool.
All diese Morgenrituale scheinen Frühaufsteher erfolgreicher zu machen als Langschläfer. Sie sind disziplinierter, aktiver, verfügen über ein höheres Leistungsvermögen und Verantwortungsgefühl. Gleichzeitig sind die „Early Birds“ meist entspannter und führen ein gesünderes Leben.
Hal Elrod: „Miracle Morning – Die Stunde, die alles verändert“
Ein Pionier dieser Bewegung ist der US-Amerikaner Hal Elrod, der sein Konzept des Miracle Morning in einer schweren Lebenskrise entwickelt hat. Durch einen Autounfall wurde er schwer verletzt. Als er nach sechs Tagen aus Koma erwachte, sagten ihm die Ärzte, er werde nie wieder laufen können.
Doch Elrod lief keine zehn Jahre nach dem Unfall einen Ultra-Marathon. Um sich sein Leben zurückzuerobern, hat er den Miracle Morning entwickelt, den er heute über Bücher und als Coach und Redner vermarktet.
Die Idee hinter dem Konzept der Morgenrituale ist es, sich jeden Morgen vor 8 Uhr eine Stunde lang nur sich selbst zu widmen. Mit Meditation, Affirmationen, Visualisierungen, Sport, Lesen und Tagebuchschreiben. Wenn sich der neue Ablauf als Gewohnheit etabliert hat, so Elrod, startet man voller positiver Energie in den Tag.
Langfristig soll die Morgenroutine auch ganz generell zu einem gesünderen, glücklicheren und zufriedeneren Leben führen und helfen, wichtige Lebens-Ziele zu erreichen.
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Die 6 „Life S.A.V.E.R.S.“:
Im Zentrum des Miracle Morning von Hal Elrod stehen die sogenannten 6 „Life S.A.V.E.R.S.“:
- S wie „Silence“ – Stille: Sie sollten jeden Morgen mit der Praxis absichtsvoller Stille beginnen. Üben Sie sich in Meditation oder Gebet, Reflektieren Sie und praktizieren Sie Tiefenatmung und Dankbarkeit.
- A wie „Affirmations“ – Affirmationen: Wenn Sie Ihre eigenen Affirmationen aktiv so gestalten, dass sie mit dem übereinstimmen, was Sie erreichen wollen, werden sie umgehend einen Eindruck in Ihrem Unterbewusstsein hinterlassen. Diese Affirmationen sollten Sie täglich wiederholen und am besten laut aussprechen.
- V wie „Visualization“ – Visualisierung: Mit Visualisierung bezeichnet man eine Übungsform, bei der positive Ergebnisse in der äußeren Welt erzielt werden. Mithilfe der Vorstellungskraft werden geistige Bilder von bestimmten Verhaltensweisen und Ereignissen im Leben erschaffen. Vereinfacht gesagt: Stellen Sie sich Ihren Erfolg vor, und er wird auch eintreten. Unterstützen können Sie diese Praxis mit einem Vision Board, auf das Sie Bilder aufkleben.
- E wie „Exercise“ – Bewegung: Etwas Bewegung sollte ganz selbstverständlich zu Ihrem Morgenritual gehören. Und wenn es nur wenige Minuten sind – schon das steigert Ihre Lebensenergie. Es fördert Ihre Gesundheit, schenkt Ihnen mehr Selbstvertrauen und emotionales Wohlbefinden. Zudem ermöglicht es Ihnen, klarer zu denken und sich länger zu konzentrieren.
- R wie „Reading“ – Lesen: Durch Lesen können wir uns das Wissen, die Ideen und die Strategien, die wir für den Erfolg in unserem Leben benötigen, am schnellsten aneignen. Der Clou dabei ist, von den Experten zu lernen – den Menschen, die bereits getan haben, was Sie nun tun wollen.
- S wie „Scribing“ – Schreiben: Das Schreiben, das Festhalten und zu Papier bringen von Ideen. Egal, ob Sie Tagebuch führen wollen, oder Ihren ersten Roman zu Papier bringen wollen – jetzt ist die Zeit dafür.
Fazit: Morgenrituale wie der „Miracle Morning“ als guter Start in den Tag
Ein regelmäßiges Ritual am Morgen abzuhalten kann sicher für einen positiven Start in den Tag sorgen und die Motivation steigern. Dabei können Meditation, Affirmationen, Visualisierungen, Sport, Lesen, Tagebuchschreiben oder eine Mischung aus allem eine wichtige Rolle spielen.
Jeder sollte sich selbst ein Programm zusammenstellen, dass seinen persönlichen Bedürfnissen und vor allem seinem Zeitplan entspricht. Das Miracle-Morning-Konzept von Hal Elrod, aber auch Ideen anderer Coaches und Autoren können dabei als Inspirationsquelle dienen. Die Herausforderung wird sicher sein, das Morgenritual in die individuellen Lebensumstände zu integrieren und vor allem auch, es regelmäßig durchzuhalten.
Bilder: Unsplash, Hal Elrod
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