Die Bucket List: Dinge, die Sie unbedingt noch erleben möchten

by Hofelich
Ziele erreichen, die Bucket List: Dinge, die Sie unbedingt noch erleben möchten

Eine Bucket List oder Löffelliste ist die Aufstellung von großen und kleinen Dingen, die man unbedingt noch erleben möchte, bevor man stirbt. Eine To-Do-Liste des Lebens mit Wünschen, die uns wichtig sind, uns glücklich machen, erfüllen und die wir nicht missen möchten, wenn wir am Ende auf unser Leben zurückblicken. Jeder Mensch hat Träume und Sehnsüchte, die jedoch im hektischen Alltag nur allzu oft untergehen. Das Aufschreiben dieser Ziele und Wünsche in einer Bucket List kann ungeahnte Energien freisetzen. Lesen Sie hier, wie Sie eine Bucket List erstellen, worauf es ankommt, wie Sie Ihre wahren Wünsche erkennen und wie Sie Ihre Ziele wirklich erreichen können. Mit vielen Tipps, Beispielen und Inspiration.

Definition: Was ist eine Bucket List oder Löffelliste?

Eine Bucket List oder Löffelliste zu erstellen bedeutet 100 Dinge aufzuschreiben, die man bisher noch nie gemacht hat, aber auf jeden Fall noch tun möchte. Sie ist eine Sammlung von Zielen, Träumen und Bestrebungen, die wir in unserem Leben unbedingt erreichen wollen.

Die grundlegende Bedeutung dieser Liste besteht darin, seine wahren Wünsche zu erkennen, sie aufzuschreiben, im Auge zu behalten und Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu unternehmen. Um schließlich die Summe schöner Erfahrungen und erfüllender Erlebnisse im Leben zu maximieren.

Die Löffelliste macht uns auch die Endlichkeit unseres Daseins bewusst. Sie zeigt uns, dass wir unsere Wünsche nicht ewig auf Morgen verschieben können. Denn am Ende des Lebens bereuen wir eher die Dinge, die wir nicht getan haben, als diejenigen, die wir getan haben.

Das hat Bronnie Ware in Ihrem Bestseller „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ herausgefunden. Als Palliativpflegerin hat sie Todkranke und Sterbende zu Hause auf ihrem letzten Weg begleitet. Dabei hörte sie oft das gleiche Bedauern der Menschen auf dem Sterbebett, nicht das Leben gelebt zu haben, das sie sich gewünscht hatten – und die Reue darüber, dass die Erkenntnis erst kam, als es bereits zu spät war. Eine Bucket List kann uns helfen, unsere wahren Wünsche zu erkennen und zumindest einige davon zu realisieren.

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Sehnsucht nach den Lebenszielen, Bucket List

 

Woher kommen die Begriffe Bucket List und Löffelliste?

Der Ausdruck „Bucket List“ kommt von der englischen Redewendung „to kick the bucket“ (wörtlich: „den Eimer wegtreten“), was umgangssprachlich „sterben“ bedeutet. Dementsprechend heißt eine Bucket List aufzustellen: In einer Liste aufschreiben, was man vor seinem Tod noch gerne machen würde.

Für große Popularität dieser To-Do-List der Lebenswünsche sorgte der 2007 erschienene Film „The Bucket List“, der in Deutschland unter dem Titel „Das Beste kommt zum Schluss“ veröffentlicht wurde. In der deutschen Synchronisation wurde der zentrale Begriff „Bucket List“ mit „Löffelliste“ übersetzt – analog zur deutschen Redewendung „den Löffel abgeben“ für „sterben“.

In der berührenden Tragikomödie mit Jack Nicholson und Morgan Freeman geht es um zwei alte grundverschiedene Männer, die an Krebs erkrankt sind und nur noch einige Monate zu leben haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entschließen sich der ungläubige, amoralische Milliardär Edward Cole und der hochgebildete Automechaniker Carter Chambers schließlich dazu, gemeinsam die Punkte auf ihrer Löffelliste abzuarbeiten.

Dadurch lösen Sie auch grundlegende Konflikte in Ihrem Leben und können am Ende Frieden mit sich selbst schließen. Durch diesen Film hat der Begriff Löffelliste Eingang in den deutschen Sprachgebrauch gefunden.

 

Löffelliste, Bucket List

 

Warum brauchen wir eine To-Do-Liste unserer wahren Lebenswünsche?

Jeder von uns trägt Herzenswünsche, Visionen und Träume in sich. Doch im Stress des täglichen Lebens und in der Flut unserer beruflichen und familiären Verpflichtungen verlieren wir diese meist schnell wieder aus den Augen. Das Aufstellen einer Bucket List bringt uns dazu, uns intensiv mit unseren Wünschen und Träumen auseinanderzusetzen. Der Macht des geschriebenen Wortes kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Studien haben bewiesen, dass Ziele mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit erreicht werden, wenn sie schriftlich fixiert werden. Warum? Erstens schaffen wir mit dem schriftlichen Festhalten unserer Ziele eine gewisse Verbindlichkeit, da sie so sichtbar und präsent werden. Zweitens zwingt uns das Aufschreiben unserer Wünsche zu gedanklicher Klarheit und macht uns diese auch wirklich bewusst. Drittens stimulieren schriftlich festgelegte Ziele nachweislich auch deren Realisierung.

Anleitung: In 5 Schritten zur perfekten Bucket List

Es gibt keine richtige oder falsche Art und Weise dafür, seine eigene Löffelliste zu entwerfen und auch kein Patentrezept. Jede Bucket List ist sehr individuell und eine persönliche Reise ins innere Selbst auf der Suche nach unseren wahren Lebenswünschen.

Der Prozess der Selbsterforschung ist ein Abenteuer, der die Dinge ans Licht bringen soll, die für uns ein erfülltes Leben ausmachen. Folgende 5 Schritte helfen dabei und geben Inspiration, der Liste der eigenen Lebensträume auf die Spur zu kommen.

 

Surfen als Punkt auf der Bucket List

 

1. Brainstorming: Alle Wünsche ungefiltert aufschreiben

An erster Stelle steht das Brainstorming, also ein spontanes ungefiltertes Aufschreiben aller Dinge, die uns sofort in den Sinn kommen. Liegt das weiße Blatt Papier noch jungfräulich vor uns, mag es nicht leicht fallen, es zu füllen. Doch die Kunst liegt darin, einfach anzufangen und drauf los zu schreiben.

Dabei gibt es keine Regeln, keine Beschränkungen, denn alles ist erlaubt. Bewertungen oder die Einordnung der Wünsche in realistisch oder unrealistisch spielen hier keine Rolle. Legen Sie jegliche Bedenken ab und den inneren Kritiker an die Kette. Es geht darum, die Tür zu unserem Unterbewusstsein zu öffnen und im Flow des Schreibens einfach alles zu Papier zu bringen, was vor unserem geistigen Auge auftaucht. Und zwar möglichst viel.

Hier zählt erst einmal Quantität statt Qualität. Also seien Sie mutig, kreativ und haben sie keine Angst vor verrückten Ideen. Folgen Sie dem Motto “Think big, Dream big, Believe big and your results will be big”.

 

Löffelliste schreiben

 

2. Motivierende Fragen stellen

Ist dieser erste kreative Schritt des Brainstorming abgeschlossen und die Bucket List bereits mit Dutzenden Ideen und Wünschen beschrieben, dann kann im zweiten Schritt ein Blick auf zielgerichtete und motivierende Fragen helfen, die Löffelliste mit weiteren Punkten zu füllen.

Die Beantwortung der folgenden wichtigen Fragen kann Sie dabei unterstützen, weitere Lebensziele aus dem Unterbewusstsein ins Licht zu bringen. Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie, wirklich jede einzelne Frage durchzugehen und ehrlich für sich zu beantworten.

  • Was möchten Sie mindestens einmal im Leben gemacht haben?
  • Bei welchen Aktivitäten oder in welchen Situationen waren und sind Sie besonders glücklich? Welche Erlebnisse der letzten 10 Jahre haben Sie am glücklichsten gemacht?
  • Was würden Sie tun, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielen?
  • Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn alles möglich wäre?
  • Was würden Sie wahnsinnig gerne tun, wozu Ihnen bisher der Mut gefehlt hat?
  • Was war Ihr größter Kindheitstraum?
  • Was war Ihr größter Berufswunsch als Kind (und warum)?
  • Wohin wollten Sie schon immer einmal reisen (und wie)? An welchem Ort möchten Sie einmal gewesen sein, was möchten Sie noch (oder wieder) sehen?
  • Was wollten Sie schon immer können? Was würden Sie gerne noch lernen (Sportarten, Fremdsprachen, Meditation, Malen, etc.)?
  • Gibt es etwas Besonderes, dass Sie mit Ihrer Familie, Ihrem Partner oder Ihren Freunden unbedingt tun möchten?
  • Mit welchen Menschen würden Sie gerne wieder Kontakt aufnehmen?
  • Was sind Träume von wichtigen Menschen in Ihrem Leben, die Sie ihnen unbedingt erfüllen möchten?
  • Würden Sie gerne anderen Menschen helfen oder sich ehrenamtlich engagieren?
  • Angenommen, Sie wüssten, dass Sie in wenigen Wochen sterben werden. Wie würden Sie die verbleibende Zeit verbringen?
  • Was würden Sie am meisten bereuen, nicht getan zu haben?

 

Lebenstraum Abenteuerreise

 

3. Weitere Inspiration von anderen holen

Durch das spontane, intuitive Brainstorming und das zielgerichtete Abarbeiten der zentralen Lebensfragen dürfte Ihre Löffelliste nun schon gut gefüllt sein und zahlreiche Punkte umfassen. In Ergänzung dazu kann es hilfreich sein, sich weitere Ideen von außen zu holen. Gute Inspirationsquellen sind Websites, die sich dem Thema Bucket List widmen.

Bucketlist.org etwa ist eine gute Plattform, auf der zahlreiche Menschen Einblick in ihre Löffelliste gewähren. Hier können Sie auch in einem eigenen Account Ihre Bucket-Liste anlegen, veröffentlichen und mit anderen teilen. Unter „Stories that inspire“ finden sich Tausende Geschichten, wie Menschen ihre unterschiedlichen Ziele erreicht haben.

Aus diesen Success Stories lässt sich einiges lernen. Zudem kann man sich mit Menschen vernetzen, die die gleichen Wünsche realisieren möchten oder bereits verwirklicht haben. Neue Ideen gibt es unter „Ideas“, wo die Bucket List Ziele nach Kategorien geordnet sind: Reisen, neue Fähigkeiten, Outdoor, Life Milestone, Do it yourself, Natur, Wandern, Entertainment, Sport, Liebe, Gesundheit und mehr.

Zu den beliebtesten und häufigsten Wünschen auf den Löffellisten der Nutzer zählen etwa: Mit Delfinen schwimmen, eine Fremdsprache lernen, Heiraten, Fallschirmspringen, ein Road-Trip mit Freunden, Blut spenden, ein Land auf jedem Kontinent besuchen, einen Marathon laufen, sich Hals-über-Kopf verlieben, in einem anderen Land leben und vieles mehr.

 

Heiraten als Ziel der Bucket List

 

4. Löffelliste ordnen und priorisieren

Hat Ihre Bucket List nun genügend Input erhalten und ist auf eine stolze Zahl an Wünschen angewachsen, so gilt es nun Ordnung ins Chaos zu bringen. Dabei bietet sich an, alle Punkte auf der Löffelliste in verschiedenen Schritten zu sortieren und zu priorisieren: Nach Themen und Kategorien, nach Wichtigkeit, nach großen und kleinen Zielen sowie nach der geplanten zeitlichen Umsetzung.

Die Ziele in Kategorien einteilen

Als übergeordnete Master-List bietet sich zunächst die Gliederung aller To-Dos nach Themen und Kategorien an. So verschafft man sich einen guten Überblick und Ausgangspunkt für die weiteren Schritte. Die Festlegung der persönlichen Kategorien ist natürlich individuell. Orientierungshilfe können die Ziele nach Kategorien auf Bucketlist.org oder folgende Übersicht leisten.

  • Übergeordnete Lebensziele
  • Liebe, Beziehung, Familie und Freunde
  • Beruf und Berufung
  • Sport, Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung
  • Reisen und Abenteuer
  • Soziales Engagement
  • Lernen und Weiterbildung
  • Kultur und Kreativität
  • Weitere ergänzen

 

Ziele erreichen

 

Wünsche bewerten und priorisieren

Im nächsten Schritt gilt es, die zahlreichen Punkte in jeder einzelnen Kategorie zu priorisieren und nach ihrer Wichtigkeit, der sie ihnen einräumen, zu sortieren. Am Ende haben Sie dann für jedes Thema eine Top Five, Top Ten oder Top Twenty Ranking-Liste erstellt.

Auch wenn Ihnen die Bewertung in dem einen oder anderen Fall schwer fällt, sollten sie sie dennoch vornehmen. Vertrauen Sie einfach auf Ihre Intuition und Ihr Bauchgefühl. Zudem ist nichts in Stein gemeißelt und kann jederzeit wieder verändert werden.

In große und kleine Ziele gliedern

Sehr empfehlenswert ist auch die Gliederung der Wünsche in große und kleine Vorhaben. Ziele mit einem niedrigeren Schwierigkeitsgrad sind leichter und zeitnaher zu verwirklichen. Diejenigen mit einem hohen Schwierigkeitsgrad erfordern mehr Planung, Recherche und Organisation und verlangen einen längeren Zeithorizont.

Zeitlimits setzen

Um von der Planung ins Tun zu kommen ist es für Sie erforderlich, sich Zeitlimits für die Erfüllung Ihrer Lebensträume zu setzen. Was möchten Sie bereits in den nächsten drei Monaten realisieren, was in diesem Jahr oder bis in 5 Jahren?

Hier bietet sich auch an, bestimmte Lebensereignisse als zeitlichen Anker zu setzen, wie etwa: bis zum Ende meines Studiums, bis zu meiner Hochzeit, bis zu meinem 30., 40. oder 50. Geburtstag möchte ich mir diesen Wunsch erfüllen.

 

Sport am Strand

 

5. Die Bucketlist ist fertig – jetzt ins Tun kommen!

Nun haben Sie es geschafft, Ihre Lebensträume, Wünsche und Visionen zu Papier zu bringen. Ihre persönliche Bucket List liegt vor Ihnen! Priorisiert nach Wichtigkeit und geordnet nach großen und kleinen Zielen sowie nach dem geplanten Zeithorizont. Jetzt gilt es, in die konkrete Planung zu gehen.

Um sich nicht zu verzetteln, sollten Sie sich zunächst auf nicht mehr als Ihre drei wichtigsten großen Ziele fokussieren. Parallel starten Sie am besten auch mit drei kleineren Wünschen, die sich zeitnah und mit geringem Aufwand umsetzen lassen – so können Sie erste Erfolgserlebnisse schaffen, die Sie zum Dranbleiben motivieren.

Der schönste Moment ist natürlich, wenn Sie die ersten Träume wahrgemacht und von ihrer Löffelliste streichen – oder besser als erledigt markieren – können. Dann rücken die nächsten Ziele nach. Lesen Sie dazu auch den folgenden Artikel auf SinndesLebens24 „5 Tipps, wie Sie Ihre Vorsätze wirklich einhalten und Ihre Ziele erreichen“ sowie das Interview mit Bestseller-Autor John Strelecky „Sinn finden mit den Big Five for Life”.

 

Liebe

 

Fazit: Die Bucket List: 100 Dinge, die Du unbedingt noch erleben möchtest

Das Erstellen einer Bucket List ist ein exzellentes Tool, um uns unseren wahren Herzenswünschen ein großes Stück näherzubringen. Sie bringt uns dazu, uns intensiv mit unseren Wünschen und Träumen zu beschäftigen. Dem Aufschreiben aller großen und kleinen Dingen, die wir unbedingt noch erleben möchten, bevor wir sterben, wohnt eine große Kraft inne.

Die persönliche Löffelliste macht unsere Wünsche präsent und sichtbar, schafft Verbindlichkeit und regt zur Umsetzung an. Auch wenn vielleicht nicht jeder Lebenstraum in Erfüllung gehen mag, so können wir am Ende doch auf ein erfüllteres Leben zurückblicken, wenn wir wenigstens einen Teil unserer Bucket List wahrgemacht haben. Und wir wissen: Wir haben es wenigstens versucht!

 

Bilder: Unsplash

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