Dan Browns Thriller „Origin“ im Wissenschafts-Check: Der Ursprung des Lebens

by Hofelich
Dan Brown, „Origin“, im Wissenschafts-Check: Der Ursprung des Lebens

Dan Browns brandneuer Thriller „Origin“ rückt in der Manier von „Sakrileg“ und „Illuminati“ wieder ein spektakuläres Thema in den Fokus: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? „Origin“ will Antworten darauf liefern und das Geheimnis um den Ursprung des Lebens lüften. Wie immer webt Dan Brown gekonnt eine packende Handlung, wissenschaftliche Fakten, neueste Technik und Spekulationen zu einem spannenden Stoff zusammen. Doch wie viel davon ist wahr? Der Physiker, Philosoph und Autor Lars Jaeger stellt in diesem Gastbeitrag Dan Browns neustes Werk auf den Prüfstand: Er zeigt die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion auf und beschreibt den Status quo der Wissenschaft zur Entstehung des Lebens auf der Erde.

„Origin“ von Dan Brown: Packende Story um den Ursprung des Lebens

Von Lars Jaeger. Auch diesmal wagt sich der gefeierte amerikanische Thriller-Autor weit hinaus auf die Äste populärwissenschaftlicher Spekulation. Dieses Mal geht um die Entstehung des Lebens auf der Erde. Darunter macht es Brown nicht mehr.

In einem wie üblich etwas weit hergeholten Plot jagt der Protagonist Robert Langdon hinter dem profunden Geheimnis seines ermordeten Freundes, eines Computer-Genies, her, das dieser sensationeller weise aufgedeckt haben soll: Eine unumstößliche Erklärung, wie das Leben auf unserem Planeten entstanden ist.

 

Ursprung des Lebens auf der Erde

 

Super-Genie, Quanten-Computer und künstliche Intelligenz

Aber Brown beschäftigt sich mit mehr als nur einem existentiellen Rätsel: Auch wie sich das irdische Leben in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird, will der ermordete Protagonist Edmond Kirsch herausgefunden haben. Dazu lässt Brown seinen Protagonisten Kirsch ein Super-Genie sein, der es vor allen anderen – also auch vor Google, Microsoft und IBM – geschafft hat, einen Quantencomputer zu bauen und eine eigenständige künstliche Intelligenz zu erschaffen.

Mit der Hilfe seiner rechnerischen Übermacht ist es Kirsch gelungen, den Prozess der Lebensentstehung aus der Ursuppe heraus zu simulieren, also das Miller-Urey Experiment auf dem Computer über viele Millionen Jahre lang nachzurechnen.

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Dan Brown, „Origin“

 

Vermischung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit spekulativer Extrapolation

Wie er dies bereits in seinen letzten Thrillern getan hat, vermischt Brown wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisse und aktuelle technologische Entwicklungen (das Miller-Urey Experiment, die Bemühungen auf dem Gebiet des Quantencomputer und der künstlichen Intelligenz) mit spekulativer Extrapolation bis hin zu ausgemachtem Unsinn. Doch versteht er es, diese Vermischung derart geschockt darzustellen, dass sich so mancher Leser fragt, wie realistisch das in Origin aufgeführte Szenario denn ist.

Aufklärung tut not, die Dan Brown natürlich selber nicht liefert. Bzgl. der Frage, wie das irdische Leben entstanden ist, soll diese an dieser Stelle geleistet werden. Den Fragen nach der Möglichkeit von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz, wie Brown sie ebenfalls aufwirft, muss an anderer Stelle nachgegangen werden.

 

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Zum Gastautor: Lars Jaeger

lars-jaeger-wissenschaft-und-spiritualitaet

Lars Jaeger hat Physik, Mathematik, Philosophie und Geschichte studiert und mehrere Jahre in der Quantenphysik sowie Chaostheorie geforscht. Er lebt in der Nähe von Zürich, wo er – als umtriebiger Querdenker – zwei eigene Unternehmen aufgebaut hat, die institutionelle Finanzanleger beraten, und zugleich regelmäßige Blogs zum Thema Wissenschaft und Zeitgeschehen unterhält.

Außerdem unterrichtet er unter anderem an der European Business School im Rheingau. Die Begeisterung für die Naturwissenschaften und die Philosophie hat ihn nie losgelassen. Sein Denken und Schreiben kreist immer wieder um die Einflüsse der Naturwissenschaften auf unser Denken und Leben.

Seine letzten Bücher „Die Naturwissenschaften. Eine Biographie“ (2015) und „Wissenschaft und Spiritualität“ (2016) sind bei Springer Spektrum erschienen. Im August 2017 erschien sein neustes Buch „Supermacht Wissenschaft“ beim Gütersloher Verlagshaus.

Weitere Informationen unter: www.larsjaeger.ch

 

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Bilder: Pixabay, Unsplash, Pexels / Cover: Bastei Lübbe / Lars Jaeger: Lars Jaeger / 

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