Interview mit Ralf Senftleben, „Entdecke Deine Willenskraft – Wie Du endlich erreichst, was Du Dir vorgenommen hast“

by Hofelich
Zwei Frauen bei Sonnenuntergang - Entdecke Deine Willenskraft – Wie Du endlich erreichst, was Du Dir vorgenommen hast

Menschen mit ausgeprägter Willensstärke meistern belastende Situationen erfolgreicher, haben stabilere Beziehungen, sind selbstbewusster und haben ihr Leben besser im Griff. Andere Menschen haben Schwierigkeiten im Kampf gegen den inneren Schweinehund und dabei, ihre Ziele ausdauernd, motiviert und fokussiert zu verfolgen. Ralf Senftleben ist davon überzeugt, dass Willenskraft keine angeborene Charakterstärke, sondern für jeden erlernbar ist. In seinem Buch „Entdecke Deine Willenskraft – Wie Du endlich erreichst, was Du Dir vorgenommen hast“ zeigt er, wie wir alle unsere Willenskraft nutzen können. Im Interview erklärt Ralf Senftleben, warum Willensstärke mehr mit Achtsamkeit und Nachdenken zu tun hat, als mit Kraft und Anstrengung, wie wir unsere Ziele mit Leichtigkeit erreichen können, richtig mit Gegenkräften umgehen und welche Rolle der „Sinn-Kompass“ dabei spielt.

Herr Senftleben, wie definieren Sie Willensstärke und wie wichtig ist diese Eigenschaft, um erfolgreich im Leben zu sein?

Senftleben: Willensstärke ist die Fähigkeit, systematisch und dauerhaft etwas für seine eigenen Wünsche, Ziele und Vorhaben zu tun. Also sich selbst wieder und wieder zu zielgerichtetem Handeln zu motivieren. Ein Vorhaben anzufangen, dranzubleiben und es abzuschließen.

Dazu gehört auch, auf dem Weg innere und äußere Schwierigkeiten zu überwinden: Müdigkeit, Frustration und Zweifel, aber auch widrige Umstände, Störungen oder unvorhergesehene Ereignisse. Willensstärke heißt, die eigene Innenwelt, aber auch seine Umgebung klug zu gestalten, so dass man einfacher tun kann, was getan werden muss.

In meinem Modell gibt es drei Fähigkeiten, die ich brauche, um erfolgreich zu sein. Wobei ich „Erfolg“ auf meine ganz eigene Art definiere: Dass mein Leben voller Menschen, Tätigkeiten und Sachen ist, die ich liebe und die mich möglichst oft lächeln lassen.

Drei Fähigkeiten für den Erfolg:

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  1. Klarheit und das Gefühl von Richtung: Ich muss wissen, was ich liebe, was ich brauche und was mir wichtig ist.
  2. Willensstärke und die Umsetzungskraft, um mein Leben an dem auszurichten, was ich liebe, was ich brauche und was mir wichtig ist. Damit ich nicht den verführerisch einfachen und bequemen Weg gehe.
  3. Achtsamkeit, Bewusstheit und Dankbarkeit: Um das Ganze auch wirklich wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu feiern, was ich habe.

Das ist die Rolle, die Willensstärke in meiner persönlichen Definition von Erfolg spielt. Ohne Willenskraft kommen die guten und wichtigen Dinge nicht ins Leben.

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Buchcover Ralf Senftleben, „Entdecke Deine Willenskraft – Wie Du endlich erreichst, was Du Dir vorgenommen hast“

 

Warum kann jeder unabhängig von seiner Veranlagung seine Willenskraft entdecken und nutzen? Wie können wir unsere Willenskraft trainieren?

Senftleben: Jeder kann seine Willenskraft („Volition“) entdecken, weil sie bei psychisch gesunden Menschen einfach ein normaler Teil des Selbstregulations-Apparats ist. Hätten wir keine Willenskraft, würden wir wie Roboter nur unsere Programme und Gewohnheitsmuster abspulen.

Aber manchmal ist die Willenskraft in uns verschüttet, ein bisschen eingerostet, oder sie wird blockiert von Angst sowie unklaren und unsicheren Situationen. Das zeigt sich etwa dann, wenn wir zwar bereits wissen, was wir wollen, aber unsicher sind, welcher Weg der Beste ist. Aber auch bei Reizüberflutung, wenn auf einmal zu viele Informationen und Anforderungen auf uns einprasseln. Um unsere Willenskraft wieder frei zu legen, müssen wir wirksame Strategien für den Umgang mit diesen Blockaden entwickeln und etablieren.

Wir können lernen, unsere Ängste bewusster wahrzunehmen und mit ihnen richtig umzugehen. Zunächst müssen wir uns unsere Ängste überhaupt erst einmal eingestehen und sagen: „Ja, das macht mir gerade ein bisschen Angst. Aber ich tue es trotzdem – weil es wichtig für mich ist.“

Wichtig ist auch, sich regelmäßig Klarheit darüber zu verschaffen, was die nächsten Schritte in Richtung unserer aktuellen Ziele oder zur Stärkung unserer Werte im Leben sind. Auch Meditation oder andere Achtsamkeitsübungen können unsere Willenskraft stärken, weil wir so lernen, uns besser zu fokussieren und unsere Impulskontrolle fördern.

Ein wichtiger Teil unserer Willenskraft ist die Fähigkeit, etwas zu tun, auch wenn wir gerade keine Lust darauf haben, müde oder schlecht drauf sind. Was viele nicht wissen ist, dass die Willenskraft im Laufe des Tages abnimmt. Besonders dann, wenn wir viele Aufgaben erfüllen und Entscheidungen treffen müssen.

Zum Glück lädt sich unserer Willenskraft-Batterie über Nacht durch erholsamen Schlaf wieder auf. Deswegen sollten wir Aufgaben, die eine gewisse Überwindung erfordern, eher an den Anfang des Tages legen, wenn wir noch über mehr Willenskraft verfügen.

Nach Außen willensstarke Menschen haben meist nicht mehr Willenskraft als andere. Sie sind nur besser darin, ihre Blockaden aufzulösen und ihre Willensstärke klug zu kanalisieren. Und das kann jeder von uns lernen.

Was ist der Unterschied zwischen der Anwendung eines klugen Willens und verbissener Anstrengung?

Senftleben: Etwas Biss dabei zu haben, auftauchende Schwierigkeiten immer wieder in den Griff zu kriegen, ist ja an sich keine schlechte Sache. Dabei kann die eigene Willenskraft natürlich enorm helfen. Doch man muss zwischen einem „klugen“ und einem „stumpfen Willen“ unterscheiden.

Klug ist, was mir, meiner Familie, meinem Unternehmen oder einer Gemeinschaft, der ich mich zugehörig fühle nützt. Was mir Freude bringt, mein Leben besser macht und mich nicht in Zielkonflikte zwischen Familie und Beruf stürzt. Wenn ich meine Willenskraft dafür aufwende, ist sie klug eingesetzt.

Zu verbissener Anstrengung kommt es, wenn ich mein wahres Ziel aus den Augen verliere. Wenn ich mit zu viel Druck an etwas arbeite, das niemanden glücklich macht und dabei vielleicht auch noch meine Gesundheit aufs Spiel setze.

Aber solange ich viel reflektiere und meinen Weg regelmäßig freundlich hinterfrage, wird das nicht passieren. Dann fließt meine Willenskraft in die Dinge, die mir wirklich etwas bedeuten.

 

Anstrengung, Frau beim Krafttraining

 

Am Anfang steht für jeden Menschen die Auswahl der wichtigsten Ziele in seinem individuellen Leben. Wie können wir herausfinden, was uns wichtig ist und was wir wirklich wollen?

Senftleben: Bevor wir uns Ziele setzen müssen wir zunächst unsere Werte definieren, an denen wir unser Leben oder unser Unternehmen ausrichten können. Dazu muss ich herausfinden, was mir wirklich etwas bedeutet. Was ich vermissen würde, wenn es nicht mehr da wäre. Wofür es sich zu kämpfen lohnt. Und was ich wirklich brauche, um jeden Tag mit einem großen Lächeln aufzustehen. In den Antworten auf diese Fragen finde ich meine Werte.

Wenn ich einen Wert in meinem Leben einen substanziellen Schritt nach vorne bringen will, kann ich mir ein pointiertes Ziel setzen. Wichtig ist, dass die Ziele immer mit meinen Werten verbunden sind, die ich auch wirklich leben will. Dann sind sie nützlich, um Energien zu fokussieren und Sinn zu bündeln.

Wie wichtig ist es, sich auf wenige fundamental wichtige Ziele zu fokussieren, statt sich mit zu vielen Vorhaben zu verzetteln?

Senftleben: Extrem wichtig. Wenn ich zu viele Ziele gleichzeitig verfolge, dann erreiche ich oft gar keines oder jedes nur auf einem mittelmäßigen Niveau. Und das gilt nicht nur für Ziele, sondern auch für die angesprochenen Werte. Wenn ich mich frage, was mir im Leben wichtig und teuer ist, dann darf die Antwort nicht zu viele Punkte umfassen.

Ich muss Prioritäten setzen und eine Auswahl treffen. Denn uns allen steht im Leben nur eine begrenzte Zeit und Energie zur Verfügung. Fokus ist essenziell für ein gelingendes Leben. Also muss ich meine Zeit und meine Schaffenskraft auf wenige Punkte richten – dafür aber mit ganzem Herzen.

 Wie können wir uns dazu motivieren, unsere Ziele wirklich zu erreichen und dranzubleiben? Welche Rolle spielt dabei der „Sinn-Turbo“?

Senftleben: Der „Sinn-Turbo“ ist eine Übung aus meinem Buch die dazu dient, den Sinn eines Vorhabens herauszukitzeln. Oft setzen wir uns halbherzige Ziele, weil wir denken, wir sollten das mal tun oder wir müssten das eigentlich mal machen. Dabei sind die Erfolgschancen eher gering. Denn ein „ich müsste, sollte, könnte“ erzeugt ja nicht gerade eine unbändige Motivation.

Deswegen unterscheide ich zwischen echten und unechten Zielen. Unechte Ziele sind die, die wir mit halbem Herzen für uns festgelegt haben.

Echte Ziele dagegen sind die Vorhaben, die uns jeden Morgen über Wochen oder Monate hinweg mit dem positiven Gedanken aufwachen lassen: „Was will ich heute tun, um einen weiteren Schritt auf mein Ziel zuzugehen?“. Die entscheidende Voraussetzung für so ein motivierendes Ziel ist, dass es für mich zutiefst Sinn ergibt und es mich wie ein Gummiband in die richtige Richtung zieht.

Weil ich 10 starke, emotionale und mich motivierende Antworten auf folgende Fragen habe:

  • Warum will ich dieses Ziel erreichen?
  • Warum bin ich bereit, damit verbundene Schwierigkeiten zu überwinden?
  • Warum ist es wert, um dieses Ziel zu kämpfen?

Aus diesen Antworten ergibt sich mein „Sinn-Turbo“. Und wenn ich mir diesen Turbo auf den Rücken schnalle, dann passieren erstaunliche Dinge.

 

Wandern, Wege gehen, zielstrebig

 

Was sind die wichtigsten Gegenkräfte, von denen wir uns auf dem Weg zu unseren Zielen häufig ablenken oder schwächen lassen? Und wie können wir diese am besten überwinden?

Senftleben: Die Kräfte, die gegen uns arbeiten, füllen eine lange Liste. Deswegen ist es ja auch so schwer, unsere Ziele zu verfolgen. Da gibt es die Ablenkungen und einfacheren Alternativen in unserem Leben wie etwa im Internet zu surfen, mit dem Handy zu spielen, sich mit Freunden zu treffen oder Serien auf Netflix anzuschauen. Jede dieser einfachen Alternativen steht in Konkurrenz zu dem, was wir eigentlich tun sollten. Und wir Menschen tendieren ja gerne dazu, den verführerischen, einfacheren Weg zu gehen.

Die Lösung besteht darin, die einfacheren Alternativen in einem willensstarken Moment unmöglich zu machen: Das Spiel vom Handy zu löschen, das Internet zeitweise abzuschalten, um die Verführung zu beenden und den Freunden sagen, dass sie mich erst wieder anrufen sollen, wenn ich meine Masterarbeit abgegeben habe.

Eine andere Gegenkraft ist die Unklarheit. Wer sein Ziel nicht ganz klar und konkret vor sich sieht, der erzeugt eine latente Unsicherheit. Weil wir diesen Zustand unbewusst vermeiden möchten, hören wir auf, an unserem Ziel zu arbeiten und wenden uns lieber etwas anderem zu.

Das Gleiche gilt für den Weg zum Ziel. Wenn wir die konkreten nächsten Schritte nicht klar vor Augen haben, erzeugt das Unsicherheit und Anspannung. Auch hier reagieren wir mit Ausweichbewegungen, um diesen unangenehmen Zustand nicht länger aushalten zu müssen.

Als Ausweg aus diesem Dilemma müssen wir immer wieder für Klarheit sorgen und uns stets fragen: Was will ich? Wie sieht das ganz konkret aus? Was gehört dazu? Wie viel muss ich wie oft und bis wann tun? Was muss ich entscheiden, organisieren oder besorgen? Was darf nicht sein? Und ganz entscheidend: Was tue ich als nächstes? Wir müssen die nächsten Schritte immer im Detail klären und planen. Das schafft Klarheit und nimmt die Anspannung.

In meinem Buch habe ich insgesamt 13 Gegenkräfte beschrieben, die nahezu jeden in einer speziellen Kombination auf dem Weg zum Ziel bremsen. Deswegen ist es so schwer, Dinge im Leben langfristig durchzuhalten. Die Kunst, die Willenskraft klug anzuwenden, besteht darin, diese 13 Gegenkräfte zu kennen und geschickt mit ihnen umzugehen.

Wie gehen wir am besten mit Hindernissen und Rückschlägen um, die auf jedem Weg auftauchen?

Senftleben: „Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitergehen!“ Dieser Spruch fasst es gut zusammen. Aber es ist auch wichtig, mögliche Rückschläge überhaupt erst einmal ins Kalkül zu ziehen. In der Regel bringen uns diese immer dann zu Fall, wenn wir zu optimistisch waren und überhaupt nicht damit gerechnet haben, dass es schwierig werden könnte.

Dabei gilt: Hoffe auf das Beste, aber rechne mit dem Schlimmsten. Sei also weder ein reiner Optimist, noch ein Pessimist, sondern ein positiver Realist. Denn wenn wir von Anfang an mit Rückschlägen rechnen, dann können wir schneller wieder aufstehen, die Krone richten und weitergehen.

Sie sagen, wir können „vieles automatisch und mit Leichtigkeit tun, ohne dass wir dafür Willenskraft aufwenden müssen“. Das klingt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch. Wie ist das möglich?

Senftleben: Das hat mit der Macht der Gewohnheit zu tun. Wir tun ja bereits viele Dinge automatisch und mit Leichtigkeit. So putzen wir uns ja etwa nicht die Zähne, weil es so viel Spaß macht, sondern weil unsere Eltern das irgendwann einmal von uns verlangt haben. Auch wenn wir als Kinder noch nicht verstanden haben, warum das so wichtig ist. Aber weil wir es schließlich so lange getan haben, ist es irgendwann einfach, normal, automatisch und leicht geworden.

Das gleiche Prinzip können wir auch anwenden, um täglich eine Aufgabenliste zu führen, 20 Liegestütze zu machen oder 20 Minuten zu meditieren. Das macht am Anfang auch keinen Spaß, ist aber sehr sinnvoll und gut für uns. Wenn wir es schaffen, das drei bis sechs Monate durchzuhalten – auch an den müden, kraftlosen und schlechten Tagen – dann wird es uns irgendwann automatisch und leicht fallen. Und wir müssen keine Willenskraft mehr dafür aufwenden. Genauso wenig wie beim Zähneputzen.

 

Ralf Senftleben

 

Seit 1998 betreiben Sie die Website „Zeitzuleben.de“. Welche Ziele verfolgen Sie damit, welche Themen stehen im Vordergrund?

Senftleben: „Zeitzuleben“ ist eine Selbsthilfeplattform und ein Online-Ratgeber zum Thema Persönlichkeitsentwicklung sowie ein „Sinn-Turbo“ mit inzwischen mehr als 300.000 Besuchern im Monat und 100.000 Newsletter Abonnenten. Dabei werde ich von vier Mitarbeitern unterstützt.

Viele Informationen wie Blogbeiträge oder Checklisten sind kostenlos. Das Geld verdienen wir über kostenpflichtige Selbstlernkurse zu Themen wie „Finde Deinen Kompass“, „Mehr Willenskraft“ oder „Finde Deinen Traumjob“. Mein erster Kurs, den ich entwickelt habe, hat sich schon mehr als 20.000-mal verkauft.

Für uns ist es die beste Sache der Welt, das Gefühl zu haben, andere Menschen auf ihrem Weg begleiten, inspirieren und nützlich sein zu können. Dabei versuchen wir, ehrlich, echt und realistisch zu sein, auch mit unseren Macken. Und das ist in einer Branche, in der Hoffnung die Währung ist, nicht ganz selbstverständlich. „Zeitzuleben“ ist auch eine Art, in der Selbständigkeit meine Werte wie Freiheit zu leben und den Lebensunterhalt für mein Team und mich zu verdienen. Ja, tun zu können, was man liebt ist die beste Art der Freiheit!

Sie haben ursprünglich Informatik studiert und sind kein ausgebildeter Psychologe oder Philosoph. Wie kam es zum Wandel vom Informatiker zum Buchautor und Coach im Bereich Psychologie und Lebensgestaltung?

Senftleben: Meine Kindheit war etwas holprig und es hat ein paar Jahre gedauert, mein Päckchen leichter zu machen und es letztlich abzustreifen. Und wie hat die große Persönlichkeitstrainerin Vera Birkenbihl einmal gesagt: „Hast du ein Problem? Dann mach einen Beruf daraus!“ Genau das habe ich getan.

Ein wichtiges Leitprinzip für mich ist: Wenn ich ein Problem habe, haben es andere wahrscheinlich auch. Und wenn ich es geschafft habe, es zu lösen, dann können es andere auch. Also muss ich nur noch zeigen, wie ich es geschafft habe und hoffen, dass unseren Lesern das etwas wert ist.

Dabei bin ich mir meiner fachlichen Grenzen sehr bewusst. Ich würde nie versuchen, jemanden zu therapieren. Ich gebe hauptsächlich meine eigenen Erfahrungen und nützliche Dinge aus der wissenschaftlichen Literatur weiter. Aber das tue ich mit großer Begeisterung und immer noch auf meine Informatiker-Art: Also Schritt für Schritt.

Was ist abschließend Ihr wichtigster Rat an Menschen, die Ihre Willenskraft stärken wollen?

Senftleben: Mein wichtigster Rat ist: Wir müssen verstehen, dass Willenskraft weniger eine Kraft ist, die in uns schlummert, sondern vielmehr das Ergebnis von Bewusstheit, Selbstfürsorge, guter Vorbereitung und kluger Planung. Wenn wir uns das bewusst machen und umsetzen, können wir am Ende auch gegen alle Widerstände Dinge erreichen, die wirklich wichtig für uns sind.

Weil wir wissen, dass auch ungeliebte Tätigkeiten zu einem höheren Ziel gehören. Je mehr wir über unser Leben, unsere Werte, Ziele und Aufgaben nachdenken, desto einfacher fällt es uns letztlich, unseren Willen und unsere Energie in die richtige Richtung zu lenken.

Was treibt Sie an? Was ist für Sie persönlich der Sinn des Lebens?

Senftleben: Ich lebe für Selbstbestimmung und Freiheit. Mein Sinn des Lebens ist es, das tun zu können, was ich liebe: Nachdenken, schreiben, mir Dinge ausdenken und diese in die Welt zu bringen. Deswegen hat auch die Willenskraft eine so große Bedeutung für mich, weil sie essenziell auf dem Weg zur Freiheit ist.

Das Interview führte Markus Hofelich.

Weitere Informationen unter: www.zeitzuleben.de
Bilder: Ralf Senftleben, Unsplash

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