Immer mehr Berufstätige fühlen sich unglücklich im Job. Das Gefühl der Ausweglosigkeit macht sich irgendwann auch gesundheitlich bemerkbar. Insgeheim träumen sie von einem Aussteigen aus der stressigen Arbeitswelt. Doch was kann man konkret tun? „Eine Auszeit tut jetzt gut – und kann auch Orientierung für eine berufliche Veränderung geben“, sagt Guido Ernst Hannig, der seit vielen Jahren Berufstätige berät. Wie das am besten gelingen kann, zeigt er in seinem neuen Buch „Der Auszeit-Kompass: 7 Tage raus. Dein praktischer Begleiter für die berufliche Orientierung“. Im Interview erklärt er, wie wertvoll eine bewusste Auszeit für unsere Sinnfindung sein kann und wie wir es schaffen können, unsere eigenen Stärken neu zu entdecken und so eine klare Vision für das weitere berufliche Leben finden.
Herr Hannig, Sie sind Experte für die berufliche Neuorientierung und haben bereits mehrere Bücher zu diesem Thema geschrieben. Wie unterscheiden sich diese vor allem und was ist der Fokus Ihres neuesten Werkes „Der Auszeit-Kompass: 7 Tage raus“?
Hannig: Um den Weg des Herzens geht es in allen drei Büchern. Aber in meinen ersten beiden Werken steht das Finden der Berufung im Fokus. Berufung finden heißt für mich, etwas zu finden, was ich noch nicht kenne. Oder etwas, dessen ich mir noch nicht bewusst bin. Manche Menschen kommen etwa mit ihrem Berufsleben nicht mehr so klar und fühlen sich wie im falschen Film. Meist ist es ein Überhören der inneren Stimme, die schon lange aus dem eigenen Herzen ruft.
Beim „Auszeit-Kompass“ handelt es sich mehr um einen praktischen Begleiter mit dem Ziel der beruflichen Orientierung. Orientierung wohlgemerkt und gar nicht so sehr Neuorientierung. Der Auszeit-Kompass richtet sich an berufstätige Menschen, die ihrem Sinn des Lebens im Beruf nachspüren wollen. Sie versuchen Brücken zu schlagen, in dem sie Frieden mit allem Bisherigen schließen und das Sinnhafte einladen.
Das geht nur, wenn Sie sich in Ihrer Auszeit zunächst einmal frei machen von den Begriffen wie „Wechsel“. Schenken Sie sich einfach einmal eine Woche an Ihrem ureigenen Kraft-Ort. Schenken Sie sich die Geborgenheit und Selbst-Liebe, die wir doch brauchen für das innere Glück. Und dann kommen Sie wieder mit der einen leisen inneren Stimme in Kontakt, die wir so oft im Alltag überhören. Für mich ist der Sinn des Lebens hier verborgen. Und ob der Sinn des Lebens wirklich Sie zum Wechsel ruft, ist zunächst mal nicht wesentlich.
Die Inhalte Ihrer Bücher spiegeln ja auch ihre eigene persönliche Entwicklung wider. In Ihrem ersten Buch steht der spirituelle Weg im Mittelpunkt. Worum geht es dabei genau im Zusammenhang mit der Berufung?
Hannig: In meinem ersten Buch „Lebe deine wirkliche Berufung: Der spirituelle Weg“ beschreibe ich Menschen, die eine Umkehrerfahrung haben. Hier geht es darum, neue Wege aufzuzeigen und die gefundene Berufung auch wirklich zum Beruf zu machen. Ich schreibe von einem spirituellen Weg, weil es stets darauf ankommt, die geistigen Kräfte zu mobilisieren. Es braucht eine Menge Lebensenergie, wenn wir das eigene Ding auf den Weg bringen wollen. Heute – also 14 Jahren später – erkenne ich, dass ich damals noch sehr von meinem eigenen beruflichen Wendepunkt – vom Bilanzmanager zum Berufscoach – geprägt war.
Kurz vor dieser Wende lernte ich Angelika Gulder kennen. Sie war zu jener Zeit in Frankfurt mit ihren Ausbildungen beim Frankfurter Ring sehr aktiv. Bekannt wurde sie durch ihr erfolgreiches Buch zur Berufszielfindung. Sie motivierte mich sehr, ihre Methodik zu erlernen und ich wurde für einige Jahre ein Lizenznehmer. Als Karriere-Navigator-Coach habe ich viele Menschen begleiten dürfen. Es waren also meine Ausbildungsjahre.
Ich durfte damals in erster Linie Berufstätige unterstützen, die die Frage stellten, wohin ihre berufliche Reise gehen soll. Deshalb fand ich die von ihr geschützte Marke „Karriere-Navigator“ sehr passend. So stellen sich ja viele junge Menschen nach einem langen Studium die Frage nach ihrer Berufung. Und dieses Anliegen verband ich mit der Erkenntnis, dass wir den mentalen Schwung für die Kurswende brauchen. Aber schon zu jener Zeit war ich als Theologie-Student mit Wirtschaftslaufbahn der Meinung, dass die Berufungsfrage mehr umfasst als die Suche nach einem Traumjob.
Wie kam es dann zu Ihrem zweiten Buch „Ja! Es gibt den Job, der wirklich zu mir passt!: Mit dem WLS-Sinn-Kompass zu Erfolg und Erfüllung im Beruf“?
Hannig: Wie jeder Schüler wird auch der Junior-Coach irgendwann erwachsen. Für mich war es stimmig, meinen Wesenskern zu klären und auf den Punkt zu bringen. Gerade weil ich den Jahren viele Freiberufler bei ihren Gründungen begleitete. Es ist wichtig, dass wir unserem eigenen Herzen vertrauen lernen. Eine Berufung kann nur tragen, wenn wir mit unserem wahren Selbst in Verbindung kommen.
Eine Initialzündung war für mich hier die Verbindung mit der Männerbewegung um Richard Rohr. Die Fragen rund um den Sinn des Lebens nahmen für mich an Fahrt auf. Es entstand in dieser Zeit meine eigene Ausrichtung, der ich den Namen Work-Life-Sense gab. Mit dem zweiten Buch beschrieb ich den neuen Weg zur Berufung, der den Sinn in den Mittelpunkt rückt. Allerdings war mir dabei wichtig, dem sinnsuchenden Leser einen sehr praktischen Leitfaden zu geben.
Welche persönlichen Erfahrungen führten Sie schließlich zu Ihrem aktuellen Werk, dem „Auszeit-Kompass“?
Hannig: Wie allen begegneten mir in den vergangenen Jahren einige Krisenzeiten. Denken wir an die Finanz- oder die Flüchtlingskrise. Die Menschen haben sich weiter entwickelt. Und der Gipfelpunkt des Unsinns stellt für viele Berufstätige die Jahrhundertkatastrophe Corona dar.
Ich habe ich den Eindruck gewonnen: Die Pandemie bringt auch die Berufstätigen zum Nachdenken, die durchaus mit ihrer ursprünglichen Berufswahl zufrieden sind. Es wird immer mehr zu einer Frage nach dem Sinn. Sie haben mich da mit Ihrem Blog in den letzten Jahren sehr inspiriert Herr Hofelich. Aber nicht nur Sie. Es sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die veränderten Unternehmenskulturen und Arbeitsprozesse von Bedeutung.
Die Sinnleere oder der Unsinn gibt dem Sinn eine Chance. Die Sinnkrise umfasst das ganze Leben und schon ein bisschen mehr Sinnorientierung kann einem Berufsleben neuen Inhalt schenken.
Ich fragte mich: Welche Antworten geben wir eigentlich den Menschen, die heute von einem Corona-Burnout betroffen sind? Wollen wir stehenbleiben bei den durchaus guten Angeboten aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement? Mir erschien das als eine wichtige Frage während meiner eigenen Corona-Auszeit. Und weil mir diese Frage selbst unter den Nägeln brannte, habe ich diesen Auszeit-Kompass entwickelt und ein neues Buch geschrieben. Hier geht es um die Anbindung an den persönlichen Sinn, die dem Berufsleben zu einem tieferen Glück verhilft.
Woran kann es liegen, wenn sich Berufstätige unglücklich im Job fühlen?
Hannig: Ich möchte Ihnen das „Unglücklich sein im Job“ an drei Beispielen illustrieren.
Das erste Beispiel: Als Personalberater begegnete mir in der Corona-Zeit ein Vertriebstechniker. Ihm wurde kurz nach dem Ausbruch der Pandemie in der Probezeit gekündigt. Das Unternehmen kam in die Schieflage und so erwischte es ihn und alle noch frisch eingestellten Mitarbeiter. Doch Glück im Unglück.
Nach ein paar Monaten konnte ich ihm als Personalvermittler zu einer neuen Aufgabe bei einem nachhaltigen Unternehmen verhelfen. Heute gefällt es dem Vertriebstechniker sogar besser als zuvor. Corona wurde sogar zu einem Segen. Es bleibt aber dabei: Diese Form von Unglück im Job – egal ob nun lange oder kurz anhaltend – bezieht sich auf das äußere Glück. Es wird neue Krisen geben. Wir haben das nicht unter Kontrolle.
Das zweite Beispiel: Mir begegnete während der Corona-Krise eine Heilpraktikerin. Sie war wegen der Auftragslage unglücklich. Sie überlegte in ihren alten Beruf als angestellte Friseurin zurückzukehren und vom guten Gehalt ihres Mannes zu leben. Denn zu wenig fragten nach ihrer wunderbaren Dienstleistung.
Ihr war von Anfang an bekannt gewesen, dass die Marktlage für sie nicht einfach sein würde. Nun wollte sie mit mir ihre innere Ausrichtung überprüfen. Sie fragte sich, ob es eine andere Berufung gebe. Aber ihr wurde klar, wie sehr sie diesen Beruf als Heilpraktikerin liebt. So schloss sie nach einer Auseinandersetzung Frieden mit ihrer Berufung. Neuerdings hilft sie mit sporadischen Einsätzen bei ihrer früheren Chefin im Friseurgeschäft aus.
Mit Hilfe einer Marketingspezialistin für Heilpraktiker begann sie ein langfristiges Konzept zu erarbeiten. Sie fühlt sich seither auch etwas mehr im Seelenleben wohl. Sie schloss Frieden mit sich selbst. Ein wichtiger Aspekt für den Weg zum inneren Glück.
Und das dritte Beispiel?
Hannig: Während der Corona-Krise durfte ich nur wenige Klosterauszeiten ausrichten. Bei einer begegnete mir ein unglücklicher Programmierer. Der Freelancer war erfolgreich, schrieb Fachbücher zu seinen Kernthemen und war nachgefragt wie kein Zweiter. Doch die Pandemie machte vieles in seinem Leben sichtbar. Dem Digitalisierungsexperten, der ein Anhänger effizienter Arbeitsprozesse war, unterliefen einfache Fehler. Panikattacken häuften sich und er begann sein Berufsleben zu hinterfragen.
Ihm wurde bewusst, dass seine Kollegen und er durch die gewachsene Online-Bürokratie verschlissen wurden. Das Fehlen des Sinns schreckte ihn auf. Sein innerer Frieden war auf der Strecke geblieben. Ein neues Programm musste geschrieben werden. Diesmal allerdings mit Blick auf seine Auftraggeber und Einsatzorte.
Er begann während der Auszeitwoche intuitiv zu erspüren, dass er sein ganzes Leben auf eine neue Grundlage stellen möchte. Es waren nur relativ kleine Punkte, die er ausmachte. Entscheidend für ihn war aber die Verbundenheit mit seinem persönlichen Sinn, die ihm Lebenskraft verlieh.
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Inwiefern ergänzen sich die rationalen und spirituellen Aspekte der Sinnfindung?
Hannig: Ich denke mehr in der Kategorie von Ganzheitlichkeit. Mit dem Buch möchte ich Berufstätige ermutigen, eine Veränderungsarbeit mit dem Blick auf den Sinn zu ermöglichen. Wie Sie es in Ihrem Buch bereits getan haben, gibt es verschiedene Aspekte der Sinnfindung.
Nichts ist falsch. Nichts ist richtig. Es ist das eigene Wahre, was der Auszeitsuchende in sich findet. Es ist die Verbindung, die in der Auszeit betont wird. Die Verbindung von Wirtschaft und Spiritualität, Arbeitsleben und Freizeit. Dort, wo es fließen kann, fühlt sich der Mensch gesund. Gesundheit ist also Lebensfluss und es fühlt sich wie Freude an.
Wie sollten wir mit Gefühlen wie innerem Schmerz umgehen, die sich bei der Selbstfindung einstellen können? Und welche Rolle spielt die Spiritualität dabei?
Hannig: Sich mit der eigenen Situation schonungslos auseinanderzusetzen ist eine wichtige Wegetappe. Jede Form von Schmerz und Leiden wird sich verbessern, wenn wir den Widerstand anschauen und loslassen lernen. Für ein Loslassen ist das vorherige Zulassen notwendig. „Der Schmerz ist ein großer Lehrer“, sagte die große Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach.
So begebe ich mich auf den Weg, den Unsinn erst mal zuzulassen. Wir erleben es ja gerade wieder in Form eines Krieges, den wir uns gar nicht mehr vorstellten konnten. Aber das sind ja nur die Dinge im Außen.
Es ist sinnvoller, diesen Unsinn zu integrieren, anstatt zu versuchen, mit Hilfe einer Auszeit Luftschlösser zu bauen. Die Spiritualität, wie ich sie verstehe, ist keine Aktion der Schmerzvermeidung. Vielmehr führt Spiritualität durch den Schmerz hindurch.
Viele Menschen scheuen den beruflichen Wechsel, weil sie die vermeintliche Sicherheit nicht aufgeben wollen und Angst vor dem möglichen Scheitern haben. Was raten Sie diesen?
Hannig: Das Thema Angst und Zweifel ist ganz gewiss die größte Herausforderung überhaupt wenn es um Orientierung und Veränderung geht. Es ist eine Herausforderung, das Berufsleben mit Liebe und Lust zu feiern. Ganz einfach, weil die Angst uns davon abhält. Und gewiss hat die Angst vor dem Scheitern so großen Stellenwert, dass es ein eigenes Buch wert wäre.
Bedenken Sie, wie oft alleine das Wort Furcht in der Bibel vorkommt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, ohne die Angst gebe es gar keine Religion. Und wenn wir die Nachrichten schauen, so kommt es mir fast so vor, als würden gerade die Medienkonzerne mit dem Spielball Angst vortrefflich verdienen.
Ich mag aber nicht zynisch mit dem Thema Angst vor dem Scheitern umgehen. Es ist auch meine zentrale Wurzelbarriere und das Erkennen der eigenen Wurzelbarriere ist ganz wesentlich im Prozess des Auszeit-Kompass. Blicken wir dem Widerstand ins Auge. Das ist wichtig, weil wir uns die Veränderung meist als einen sehr großen Berg vorstellen. Und wir stehen dann nicht selten wie ein Ochs davor. Es kommt uns gar nicht in den Sinn, in der Angst einen Freund und Wegweiser zu erkennen. Mit der Angst wird meist nur eine psychologische Schwäche oder sogar eine Störung verbunden. Aber kann es auch einen freundlichen Umgang mit ihr geben?
Was also, wenn wir mal den Blick auf ganz andere Weise darauf werfen? Wer den Weg einer Auszeit geht, der sollte sehr offen und ehrlich mit dieser Angst umgehen. Ja sogar mit der Angst in einen neuen Kontakt zu kommen und ihr einen persönlichen Namen zu geben. Das ist keine Aufgabe, der man in einer einwöchigen Auszeit zum kompletten Durchbruch verhelfen kann.
Aber ich behaupte, dass die Auseinandersetzung mit uns selbst und unseren inneren Widerständen sehr wichtig ist. Erst dann kommen wir auch dem näher, was uns die berühmten Achtsamkeitstrainer predigen. Wir lernen den Menschen zu lieben, der wir in Wirklichkeit sind. Wir lieben dann den Menschen in uns mit dieser Angst. Wir lernen frei zu werden mit der Angst. Zum Sinn des Lebens gehört das Vorhandensein der Angst. Wir brauchen also einfach einen Blickwechsel darauf. Dann ist schon sehr viel gewonnen.
Wieso ist es so wichtig, sich ganz bewusst eine Auszeit für die Selbstreflexion und die berufliche Neuorientierung zu nehmen und inwiefern kann gerade ein Kloster einen guten Rahmen dafür schaffen?
Hannig: In meinem Buch wird etwas häufig von einer Auszeit im Kloster gesprochen. So bekommt der Leser vielleicht den Eindruck, ich würde ein Plädoyer für eine Klosterauszeit schreiben. „Wird mir eine Provision von den Klöstern gezahlt?“, fragte mich mal ein Herr, der mit der Kirche nichts mehr am Hut hatte. „Natürlich nicht!“, antwortete ich. Es liegt wohl mehr an meiner eigenen Vita. Eben der Vita eines theologisch ausgebildeten Betriebswirts, dessen spiritueller Meister Jesus Christus ist.
Und Klöstern wohnt eine eigentümliche Kraft inne. Sie bieten die Atmosphäre, die einem stressgeplagten Menschen hilft, zu mehr Balance und Harmonie zu kommen. Denken wir dabei nur an die beschaulichen Klostergärten. Oder auch an die vegetarische Kost, die so manche Klosterküche anbietet. Der Rahmen ist also für eine Auszeit der Seele besonders geeignet.
Klöster schenken uns einen geschützten Raum für einen befristeten Übergang. Hier fühlt man eher die Krise als eine Chance. Sie werden mit allem Notwendigen versorgt. Aber auch nicht mehr, um den Fokus auf das Wesentliche nicht zu verlieren. Denn es geht dabei nicht um Urlaub oder Wellness. Im Kloster können Sie aus meiner Sicht voller Dankbarkeit vom Alten hinüber schauen zum Neuen. Beides darf sein und beides soll sich in Liebe verbinden. Neues entsteht und dabei können Sie spüren, dass eine Kraft der Liebe die Veränderung unterstützen wird.
Aber Hand aufs Herz: Eine Auszeit können Sie in einer Ferienwohnung an der Nordsee genauso durchführen wie in einem Kurhotel. Meine Empfehlung für Sie lautet: Fühlen Sie sich an dem Ort Ihrer Auszeit wohl. Fühlen Sie sich so wohl, dass Sie den inneren Raum weiten können. Damit Sie die Besinnungszeit haben und das in sich entdecken können, was Ihrem einen Sinn verspricht. Wenn der Gedanke an ein Kloster für Sie also unangenehm ist, so suchen Sie sich gerne eine Alternative.
Was ist abschließend Ihr wichtigster Rat für Menschen, die unter Ihrem Job leiden?
Hannig: Eine kurze Auszeit muss nicht die radikale Kurswende einleiten. Hüten Sie sich vor den grandioser Verheißungen der modernen Magier und Erfolgstrainer unserer Zeit. Sie äußern sich zu allen Formen der Lebenskrisen und ziehen viele Follower an. Die Menschen werden sozusagen zu Fans neuer spiritueller Lehrer. Aber bei den Fans selbst bleibt der große Wurf aus. Denn diese sind eben meist nicht zum Guru oder spirituellen Lehrer berufen. Nur diese verdienen vortrefflich.
Mit etwas mehr Demut und Freundlichkeit kommen viele von uns tatsächlich Schritt für Schritt weiter. Ich mag daher kein spiritueller Lehrer sein. Deshalb habe ich für Sie nicht den wichtigsten Rat. Ich bin allerdings glücklich, wenn Ihre Auszeit dazu beiträgt, dass Sie Ihrem Herzen mehr Raum und Mitspracherecht geben. Dann haben sich doch „7 Tage raus“ gelohnt und waren sehr viel günstiger als teure und fortlaufende spirituelle Events.
Ihre Auszeitwoche wird dann ein Impuls sein für das Leben mit Hingabe. Sie arbeiten behutsam und stringent an ihrem Visionsmanifest weiter. Durch Ihre Achtsamkeitspraxis wenden Sie sich einem konkreten Ziel zu und erkennen, dass Sie mehr Lebenskraft für den kleinen Schritt haben. Bedenken Sie: Alles ist Energie. Am Ende kommt es doch nur darauf an, dass sie sich mit einer noch größeren Energie verbinden. Und mit und in dieser Energie werden Sie den Sinn Ihres Lebens realisieren.
Weitere Informationen unter: www.auszeit-kompass.de
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